Beschreibung
1410 - Der ehemalige Henker de Stadt Hamburg hat sich in ein Kloster zurückgezogen, doch als ein Ratsherr umkommt und sein Freund Johann in Gefahr gerät, lässt er sich auf ein Abenteuer ein. Bald führt ihn der Freundesdienst nach Polen und Litauen, mitten in den Krieg des Deutschen Ordens, zu dem er in seiner Jugend gehörte. Die Begine Elisabeth, die ihn liebt, hält nichts mehr in dem Konvent, sie folgt ihm in die Fremde. Währenddessen häufen sich in Hamburg unerklärliche Vorgänge: Wer sind die beiden unheimlichen Gestalten, die ein Haus im armen Kirchspiel St. Jacobi mit Folter und Kindesentführung heimsuchen. Silke Urbanski schafft es in diesem Kriminalroman einmal mehr, den Leser ins Mittelalter eintauchen zu lassen und mit gewohnt niveauvollem Stil zu fesseln.
Autorenportrait
Silke Urbanski, geboren 1964 in Hamburg, ist promovierte Mittelalterhistorikerin mit den Schwerpunkten Kloster-, Hanse- und Wirtschaftsgeschichte. Sie lebt in Hamburg und ist Dozentin an der Universität Hamburg für die Regionalgeschichte des Mittelalters.
Leseprobe
Elisabeth sah an sich hinunter: Die Arzneyentasche quer über die Brust geschlungen, Holzpantienen, graues Kleid, Schultertuch. Sie war bereit zu gehen. "Wenn ich nun einen Schritt aus dem Haus mache, dann kann ich nicht zurück." "Wie ich sehe, hast du schon gepackt. Auf, lass uns durch die Stadt laufen und die anderen Weiber aufrütteln. Wenn unsere Männer von den Stadtwächtern abgeschlachtet werden, wollen wie an ihrer Seite sein und wenigstens mit Steinen werfen!", antwortete Geseke.