Beschreibung
Die junge Journalistin Martina Hölderlein sucht ihre ehemalige Schulfreundin Kat. Diese fehlte beim Klassentreffen. Unterschiedlichste Gerüchte kursieren, was aus Kat geworden ist. Sitzt sie in einer psychiatrischen Anstalt fest? Hat sie ihren Mann und die Kinder sitzen lassen, um auf Kreta als Hundesitterin zu arbeiten? Als ihre Mutter felsenfest behauptet, ihre Tochter sei an einer Überdosis Marihuana verstorben, wittert die ehrgeizige Journalistin eine Story. Das ist der Stoff, aus dem Bestseller bestehen! Die Geschichte soll als Vorlage für Martinas Roman dienen, der sie aus dem langweiligen Redaktionstrott in den Olymp des Literaturbetriebs katapultiert. Hölderlein taucht in Kats Leben ein, spricht mit den wichtigsten Menschen und einem Teddybären. Jeder zeichnet sein ganz persönliches Bild der jungen Frau. Martina erfährt von zerbrochenen Freundschaften, zweifelhaften Arbeitsbedingungen, gesundheitlichen Problemen und der Sehnsucht nach Stille. Für ihre Recherche schleust sie sich in eine bizarre Öko-Glaubensgemeinschaft ein, versucht Kontakt zu Bäumen herzustellen, riskiert Beziehungsprobleme und reist in einen der letzten Urwälder Europas. Kat und damit des Rätsels Lösung erscheint ihr ständig zum Greifen nahe. Edie Calies neuer Roman handelt davon, den eigenen Lebensweg zu finden. Feministische Grundsätze treffen auf geteilte Geistesstörungen, brennende Heiligtümer auf sinnsuchende Manager und mütterliche Fehlannahmen auf einen harmlosen Goth. Vielleicht ist es am Ende doch das Beste, alles den Bäumen zu erzählen!
Autorenportrait
Edie Calie Geb. 1987, wuchs in Norddeutschland und Kärnten auf, Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Das Studium der Digitalen Kunst an der Universität für Angewandte Kunst schmiss sie nach drei Jahren, nachdem man ihr mehrfach vorgeworfen hatte, zu kommerziell zu sein. 2013 erschien ihr Debütroman "3 a.m.", 2019 folgte "Kein Eintritt für Erleuchtete".
Leseprobe
Ich stellte meine Handtasche zu Ottos nackten Füßen und wir stoben auseinander. Der Management-Typ verschwand links im Wäldchen. Die Hippie-Frau ging runter, wo vorhin Hunde herumgetollt waren, und ich stieg weiter den Hügel hinauf. Für eine bessere Aussicht. Schweiß lief meine Schläfen hinab und ich keuchte schwer. Ein riesiger Baumstumpf lud mich oben zum Verweilen ein. Der perfekte Platz, um mich niederzulassen und ihm mein Herz auszuschütten. Ich kletterte auf den Stumpf und nahm die Pose von Der Denker von Auguste Rodin ein. Ist das erlaubt? Gilt ein Baumstumpf als Baum? Scheiße, Otto meinte 'Baum'. Das impliziert, dass er lebt. Hier ist es so schön. Aber du machst die Übung falsch!