Beschreibung
Weibliche Genitalbeschneidung ist in vielen afrikanisch-arabischen Ländern trotz der Bemühungen nationaler und internationaler Organisationen leider immer noch verbreitet. Viele der beschnittene Frauen bestehen auch als Migrantinnen darauf, nach Geburten oder Operationen erneut genital verschlossen zu werden. Aus westlicher Perspektive scheint dies Ausdruck vermeintlich primitiver Kulturen. Doch was steckt dahinter? Was sagen die Betroffenen dazu? Und was bedeutet der Trend in den Industrieländern sich ein Genitalpiercing zuzulegen im Kontext zur weiblichen Genitalbeschneidung? Fana Asefaw, engagierte Gegnerin der Beschneidung, beleuchtet die Hintergründe, lässt die betroffenen Frauen zu Wort kommen und fordert einen Kurswechsel in der öffentlichen Debatte. Die kulturellen Hintergründe müssen miteinbezogen und die Würde der Betroffenen gewahrt werden. Mit ihrem Buch liefert die Autorin unentbehrliches Hintergrundwissen für alle, die in medizinischen und psychosozialen Berufen mit dieser Thematik konfrontiert sind.
Autorenportrait
Fana Asefaw, geboren in Eritrea. Sie war noch ein kleines Mädchen, als ihrer Familie Anfang der 1980er Jahre die Flucht vor dem äthiopischen Regime nach Deutschland gelang. Dort machte sie ihr Abitur und studierte anschliessend Medizin. An der Berliner Charité schrieb sie ihre Dissertation zum Thema weibliche Genitalbeschneidung wofür sie 2008 den Promotionspreis für Gynäkologie und Psychosomatik der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) erhielt. Vor zehn Jahren liess sie sich mit ihrer Familie in der Schweiz nieder und arbeitet zur Zeit als Leitende Ärztin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Asefaw ist zunehmend beratend tätig, sei es für soziale Einrichtungen oder Ratsuchende mit Migrationsproblemen, hält Vorträge und engagiert sich im transkulturellen Austausch.