Beschreibung
Johannes Welke, der Ich-Erzähler, ist ein kultivierter und vermögender Frauenheld. Er besitzt ein Häuschen mit Garten am Stadtrand, sowie eine große Immobilie in der Innenstadt, die gewerblich genutzt wird und von der er hauptsächlich lebt. Außerdem bezieht er eine Art Rente, bzw. Rendite aus Frankreich aus einem Immobilienverkauf seitens der väterlichen Familie dort. Seine Eltern haben sich in Koblenz kennen gelernt, wo er heute noch lebt. Sein Vater war als Soldat in Koblenz stationiert und stammt aus Metz in Lothringen. Die Mutter ist in Danzig geboren, hat als Kind Vertreibung und Flucht mitgemacht und ist über die Station Norddeutschland in Koblenz gelandet. Der Vater hat die Familie verlassen, als Johannes noch Jugendlicher war, und ist Jahre später in Metz gestorben. Die Mutter zog es in die USA, sobald Johannes erwachsen war. Eines Tages muss Johannes ins Katasteramt und lernt eine Frau kennen, die sich als Anwältin für einen Mandanten ausgibt, der an der Immobilie interessiert sei. Die Frau verschwindet wieder und Johannes hört nichts mehr von ihr. Aber sie hat etwas bei ihm ausgelöst, er fragt sich nämlich, wie sein Vater an die Immobilien gekommen ist und reist nach Frankreich. Dort erfährt er einiges. Das wiederum veranlasst ihn, nach USA zu seiner Mutter zu reisen, von der er allerdings nicht viel erfährt, denn sie ist nicht gut auf seinen Vater und dessen Familie zu sprechen. Mittlerweile hat sich die Frage, woher denn wohl sein Vermögen kommt zu der Frage ausgeweitet, woher er selber kommt, wer er ist. Also macht er sich auf nach Danzig, um auch den Herkunftsort der Familie seiner Mutter zu bereisen. Hier begegnet er einer Frau, die sich verkleidet als Prostituierte ausgibt, in Wirklichkeit aber die gleiche Frau, Clara Schuster, ist, die sich in Koblenz schon als Anwältin ausgegeben hatte. Am anderen Morgen offenbart sie sich ihm. Sie hatte ihn kennen lernen wollen, weil sie von ihrer Mutter erfahren hat, dass die Immobilie, die sich nun in Johannes' Besitz befindet, einmal ihrer Familie gehört hat, und zwar einem jüdischen Zweig der Familie und über einige Stationen schließlich ihren derzeitigen Besitzer ,gefunden' hat. Bevor sie gemeinsam ein paar Tage in Danzig verbringen können, wird Johannes verhaftet, weil er Clara mit dem Auto angefahren haben soll. Sie liegt schwerverletzt im Krankenhaus und glaubt, ihn am Steuer des Autos erkannt zu haben. Nun fragt sich Johannes erneut, wer er denn sei, ob es und wenn ja, wie viele Doppelgänger gibt, bzw. Verwandte, die ihm ähnlich sehen. Das Ganze klärt sich natürlich auf und Clara hat am Schluss eine Überraschung für ihn bereit.
Autorenportrait
Klaus-Dieter Regenbrecht, Jahrgang 1950, ist der Autor von Tabu Litu - ein documentum fragmentum in neun Büchern (1985-1999), sowie einer Reihe von Romanen und Erzählungen. 2017 veröffentlichte er seine Autobiografie Paradise with Black Spots and Bruises (Englisch). 2014 gewann er den ersten Preis beim Landschreiber-Literatur-Wettbewerb. 2019 veröffentlichte er einen bemerkenswerten Essay zur Romantik: Ein Mythos wird vermessen, der Grundlage für den Roman Die selige Verzückung absehbarer Enttäuschung ist.