Beschreibung
Der Albtraum beginnt, als die Nachricht vom Flugzeugabsturz eintrifft. Louisa Lohmann, eben noch in froher Zuversicht auf ein erfolgreiches Leben nach abgeschlossenem Studium, muss nun nach New York, um die Leichen ihrer Eltern zu identifizieren.Sie bemerkt, wie sie beobachtet wird. Selbst in ihrem Geist nistet sich etwas ein, das sie nicht beschreiben kann. Es riecht grün und erschreckt sie zutiefst. Als sie herausfindet, womit sich ihr Vater beschäftigt hat, ist sie bereits verzweifelt auf der Flucht.Manchmal glaubt sie, entkommen zu sein, aber als ihr Geliebter von einem dunklen Objekt entführt wird, begreift sie, dass sie nicht einmal in ihren intimsten Momenten allein waren.Um ihn zu retten, lässt sie sich auf die Erkenntnisse ihres Vaters ein, probiert die ersten Schritte in der Matrix und landet in einem gespenstischen Szenario, dessen Spielregeln ihr völlig unbekannt sind.Aber sie findet Verbündete. Sie erkennt, dass es anderen noch schlimmer ergangen ist und alle, die mit dieser fremden Macht zu tun hatten, nur noch einen Wunsch haben: Rache!Die Feststellung, dass selbst schreckliche körperliche Verletzungen noch das kleinere Übel sind, bringt sie fast um den Verstand. Furchtbarer noch ist der Eingriff in die Innenwelten der Seele. Die Grauen sind bereit, alles zu benutzen, denn auch Gefühle sind für sie nur ein Mittel zum Zweck. Das ist ihr größter Fehler, gleichzeitig aber auch die einzige Hoffnung für Louisa.Der erste Remote Viewing-Thriller aus Deutschland
Autorenportrait
Manfred Jelinski, geboren 1948 in Berlin, studierte Psychologie und Maschinenbau. Er arbeitete viele Jahre als Filmproduzent und -regisseur und betrieb eine weltweit bekannte Firma für Independent-Filmservice sowie ein eigenes Kino.Sein literarisches Interesse galt seit seiner Jugend der Science Fiction, weil es früher die einzige Literaturgattung war, in der man vorausdenken durfte. Nachdem er 1996 "zufällig" mit dem Thema Remote Viewing konfrontiert wurde, ließ es ihn nicht mehr los.Er ist mittlerweile einer der führenden Ausbilder auf diesem Gebiet und verfasste die bekannte grundlegende vierteilige Lehrbuchreihe sowie weitere Sachbücher.Im AHEAD AND AMAZING Verlag, den er zusammen mit seiner Frau führt, veröffentlichte er neben regionaler Literatur, Sachbüchern und Storysammlungen anderer Autoren auch seine beiden Wahrscheinlichkeitsromanzyklen DIE BÜCHER MÜHLHEIM und DIE HÜTER DER WAHRSCHEINLICHKEIT.Der Autor lebt heute mit seiner Familie zwischen den Meeren in Nordfriesland.
Leseprobe
1. Kapitel: ÜBER DIE SEE Der Schmerz überfiel sie mit einer derartigen Heftigkeit, dass sie augenblicklich einknickte und in den Sessel fiel. Ihre Hände versuchten verzweifelt, das Messer zu umfassen, das sich in ihren Oberbauch gebohrt hatte und sie langsam nach oben aufschnitt. Aber es gab natürlich kein Messer. Es waren beides nur Reflexe, der Schmerz und der Versuch, sich zu wehren. Obwohl der Raum sich plötzlich ins Millionenfache ausgedehnt zu haben schien, vernahm sie die Stimme des Nachrichtensprechers klar und deutlich. Auch die Bilder der Verkehrsmaschine, oder jedenfalls von dem, was von ihr übriggeblieben war, standen mit unnatürlicher Schärfe direkt vor ihr mitten im Raum. Es war ihr unmöglich, die Hände vor das Gesicht zu schlagen; und es hätte die Bilder auch nicht verscheucht. Als Louisa heute Morgen in den Tag hineingefühlt hatte, so, wie sie es jeden Tag tat, war da dieser schwarze Fleck gewesen. Normalerweise konnte sie ziemlich genau bestimmen, was der Tag ihr bringen würde. Freude, Ärger, Begegnungen, gute oder weniger gute Aufregungen, alles lag in gewissen Grenzen übersichtlich vor ihr und darauf hatte sie auch immer gebaut. Aber heute war dieser schwarze Fleck dagewesen, der höhnisch und auf hässlichste Weise ihre innere Landschaft beschmutzt hatte. Und dessen Inhalt ihr unergründlich war. Jetzt war er da, sie stand mitten darin und sie fühlte, wie seine Schwärze langsam um sie herum aufstieg und über ihr zusammenschlug. Wie war das gewesen, heute Vormittag, als sie ihre Eltern zum Flugplatz brachte? "Lou", hatte ihr Vater gesagt, (ihre Mutter nannte sie immer Lisa, wirklich komisch!) "Lou, meine Liebe, du brauchst dir keine Ge-danken zu machen. Nächste Woche sind wir wieder da und dann haben wir wahrscheinlich etwas sehr Interessantes zu erzählen oder wir haben es sowieso zu den Akten gelegt. Dann ist erst mal Ruhe. Dann können wir uns auch um deine Wohnung kümmern. Nur noch ein ganz klein wenig Geduld." Und Lou und Lisa hatten beide das sichere Gefühl, dass ihre Eltern nicht fliegen sollten, jedenfalls nicht heute. Aber wie hätte sie ihnen die Sache mit dem schwarzen Fleck auf der Tageslandschaft erklären sollen? Louisa fühlte ein leises Kribbeln an den unteren Halswirbeln, als ihre Eltern hinter der Abfertigung verschwanden. Das Schreiben der Fluggesellschaft, das zwei Tage später im Briefkasten steckte, fühlte sich eisig an. Louisa hatte die Zeit wie in ei-ner Art Koma verbracht; mechanisch handelnd, erfüllt von völliger Leere. Da waren Telefongespräche gewesen, Versicherungsgesellschaften, Anwälte, Freunde, aber auch Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. All das war mit ihr passiert, aber sie konnte sich nicht erinnern. Eine Zeitung lag auf dem Tisch, ungelesen. Sie musste sie irgendwann gekauft haben. Ihre Finger waren halb erfroren, als sie die Wohnungstür wieder schloss. Sie riss den Umschlag auf und erwarte fast, dass er sich in Eissplitter auflöste. Aber er blieb Papier, und der Brief war kurz und hart. Natürlich bedauerte man diesen Absturz. Alles würde getan werden. (Was war "alles"?) Die Hinterbliebenen sollten sich des Mitgefühls versichert sehen. Die Kälte zwischen ihren Fingern verhöhnte die Worte, aber sie fuhr in ihre neue, noch unfertige Wohnung, um ihren Koffer zu holen.
Inhalt
Vorwort / 1. Über die See / 2. Durch die Landschaft / 3. In das Geheimnis / 4. Am Feld / 5. Aus der Nähe / 6. In der Ferne / 7. Hinter dem Tor / 8. Unter der Oberfläche / 9. Zwischen den Fronten / 10. In den Katakomben / 11. Mit der Erinnerung / 12. Aus der Wüste / 13. Vor der Entscheidung / 14. In der Zone / 15. Gegen die Zeit / 16. In den Gärten / 17. Unter freiem Himmel / 18. Im Angesicht der Erde / Anhang: Was ist Remote Viewing?
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