Beschreibung
Fremde Überall - PEMs "Strangers Everywhere" nach 75 Jahren erstmals auf Deutsch 75 Jahre nach Erscheinen der englischen Originalausgabe 1939 in Großbritannien liegt das Buch "Strangers Everywhere" nun in deutsche Übersetzung vor. PEM, mit bürgerlichem Namen Paul Marcus (1901-1972) schildert darin die Schicksale von Schauspielern, Kabarettisten und Schriftstellern, die nach 1933 aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflohen sind. Dem Autor waren die Porträtierten beinahe ausnahmslos persönlich bekannt: Er hatte sie in den zwanziger Jahren als Journalist in Berlin kennengelernt und - nachdem er selbst 1933 seine Heimat verlassen musste - ihre Karrieren im Ausland weiter verfolgt. Unter den schwierigen Bedingungen des Exils fand manche Laufbahn ein bitteres Ende; andere Biografien wiederum verzeichneten neue, bisweilen außerordentliche Erfolge. Ganz bewusst konzentrierte sich PEM nicht auf die seinerzeit berühmtesten unter den Emigranten, sondern widmete sich zum Beispiel auch den Schauspielern Leo Reuss, Paul Graetz und Lilli Palmer, dem Journalisten Curt Riess und dem Dichter Max Herrmann-Neiße. Das macht die Publikation von "Strangers Everywhere" - neben den Schilderungen typischer, alltäglicher Emigrantenerlebnisse - so verdienstvoll. PEM hat das Buch in seiner Muttersprache Deutsch verfasst. Für die Erstausgabe wurde es ins Englische übertrage. Dass "Strangers Everywhere" nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der NS-Herrschaft nicht in PEMs Heimatland und auf Deutsch erschien, ist vor allem dem restaurativen Klima der Adenauer-Ära zuzuschreiben. Da half es auch nicht, dass der weiterhin in London lebende Journalist mit seinem zweiten Werk, "Heimweh nach dem Kurfürstendamm" (1952) in Deutschland einen Bestseller vorlegte. Ihm folgte noch ein weiteres Buch, "Und der Himmel hängt voller Geigen" (1955). Nach PEMs Tod 1972 erschwerte die Vernichtung des deutschen Manuskripts durch die Witwe des Autors interessierten deutschen Verlagen eine Veröffentlichung. 75 Jahre nach der englischen Erstausgabe erlebt das Buch unter dem Titel "Strangers Everywhere - Fremde Überall" jetzt seine überfällige Herausgabe in deutscher Sprache mit einem Personenregister und biografischen Erläuterungen zu den Porträtierten. Das Nachwort beleuchtet Entstehung, zeitgeschichtlichen Hintergrund und Rezeption des wichtigen Werkes zur Geschichte des deutschsprachigen Exils ab 1933.
Autorenportrait
Thomas Willimowski, Übersetzer und Herausgeber der deutschen Erstausgabe von "Strangers Everywhere", hat Publizistik und Theaterwissenschaft in Berlin studiert. Sein Forschungsschwerpunkt ist die deutsche Exilliteratur der Jahre 1933 bis 1945. Neben Fachaufsätzen und Zeitungsbeiträgen zum Thema Exil verfasste der promovierte Kommunikationswissenschaftler zwei Biografien: "Stefan Lorant - Eine Karriere im Exil" (2005) und "'Emigrant sein ist ja kein Beruf' - Das Leben des Journalisten Pem" (2007). Thomas Willimowski lebt und arbeitet in London.
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