Beschreibung
Nächtliche Ansichten einer riesigen Baustelle zeigen eine unübersichtliche Welt aus Maschinen, Leitungen und Gerüsten, die uns wie eine moderne Entsprechung von Piranesis Carceri vorkommen. Erst bei genauerem Hinsehen werden die zukünftigen Strukturen erkennbar. Hinter den Rastern transparenter Fassaden sehen wir Büroangestellte, Politiker und Hotelgäste. Arbeit und Freizeit finden auf offener Bühne statt. Nichts bleibt den Blicken der Passanten verborgen. Wie die Propagandabilder totalitärer Systeme stellen riesige Werbeflächen die gewohnten Maßstäbe auf den Kopf. Monumentale, meist weibliche Körper lassen die Häuser und die Menschen klein erscheinen. Von oben herab nehmen sie Blickkontakt mit den Passanten auf. Die Fotografien dieses Buchs sind ein visueller Kommentar zu unserem urbanen Lebensstil. Entstanden sind sie in Berlin - ähnliche Bilder lassen sich jedoch überall finden: Die Gebäude sind ebenso austauschbar wie die monumentalen Bilder von Sex und Konsum, die weltweit die Städte dominieren. Monologe aus Roland Schimmelpfennigs Theaterstück Push Up 1- 3 ergänzen die Fotogra- fien von Stefan Koppelkamm. Hier kommen die Bewohner dieser Welt zu Wort: Menschen, die sich den Leitbildern von Erfolg und Schönheit bedingungslos unterworfen haben.
Autorenportrait
Stefan Koppelkamms photographs are accompanied by selected monologues from Roland Schimmelpfennigs drama Push Up 13, which give the »ideal inhabitants« of this world a voice. These are people who fully subscribe to the images of success and beauty taken from adverts and from the media. Since the publication of his book Gewächshäuser und Wintergärten im 19. Jahrhundert (Stuttgart, 1981), Koppelkamm has repeatedly engaged with historic and actual aspects of architecture, cities and landscapes. Just as his last book, Ortszeit Local Time (Edition Axel Menges, 2005) could be seen as a search for a collective memory stored within architecture, Screening is a treatise on spaces and buildings that have no connection with their architectonic or social context. After studying film at the Otto-Falckenberg- Schule in Munich, Roland Schimmelpfennig went to work at the Münchner Kammerspiele, followed by the Schaubühne in Berlin, the Burgtheater in Vienna and the Deutsches Theater in Berlin.
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