Beschreibung
Widerstreit, Gegenrede und Opposition sind Bestandteil einer demokratischen Kultur. Was aber, wenn ewig Gestrige und verquert Heutige als neue deutsche Wut-Gemeinschaft im 'Namen der Demokratie' gegen eine 'Corona-Diktatur' auf die Straße gehen? Bei aller berechtigten Kritik an politischen Maßnahmen: der Wutmensch ist der politische Phänotyp der Stunde. Nichts hat er gemein mit den Widerstandskämpfern gegen die Nazi-Diktatur, nichts mit den mutigen Menschen in vielen Teilen der Welt, die gegen Menschenrechtsverletzung, Wahlfälschung und Korruption trotz Polizei- und Militärterror auf die Straße gehen. Es gilt, die offene Gesellschaft gegen ihre falschen Freunde und richtigen Feinde zu verteidigen. Gegen politischen Fanatismus und religiösen Wahn, gegen Geschichts-Vergessenheit und Wirklichkeits-Verleugnung, gegen die Todesstrafe - auch in westlichen Gesellschaften wie den USA - sowie gegen eine Politik, die Aufrüstung und kriegerische Konflikte fördert. Helmut Ortners 'kluge Zeit-Diagnosen und pointierten Zeit-Reflexionen' (Focus) zeigen eindrucksvoll: unsere Demokratie ist auf Konsens angelegt, aber sie lebt immer auch von Gegenrede und Widerstreit. Sie sind der Sauerstoff für die Demokratie.
Autorenportrait
HELMUT ORTNER hat bislang mehr als zwanzig Bücher - überwiegend politische Sachbücher und Biografien - veröffentlicht, darunter »Der Hinrichter - Roland Freisler, Mörder im Dienste Hitlers«, »Der einsame Attentäter - Georg Elser«, »Fremde Feinde - Der Justizfall Sacco & Vanzetti«. Zuletzt erschienen sein Essayband »Gnadenlos Deutsch« (2016) sowie »EXIT - Warum wir weniger Religion brauchen« (2019) und »Ohne Gnade - Eine Geschichte der Todesstrafe« (2020). Seine Bücher wurden bislang in 14 Sprachen übersetzt. Helmut Ortner ist Beiratsmitglied der Bruno-Giordano-Stiftung.