Beschreibung
Kommissarin Mylona, geschieden, ein Kind, ist dem brutalen Arbeitsalltag bei der deutschen Polizei entflohen und hat eine Stelle auf der griechischen Ferieninsel Zakynthos angenommen. Doch dann wird ein Hotelier grausam ermordet. Eleni Mylonas erster Fall, wird alles andere als leichter Einstieg sich erweisen. Täter und Motiv sind weit und breit nicht in Sicht und in der dominierenden griechischen Männerwelt muss eine alleinstehende Frau erst mal sich durchkämpfen. Deutsch sprechen und denken ist hier von Vorteil und Verbündete machen das Leben leichter: der Tavernenbesitzer am Hafen plau-dert gerne über alle Neuigkeiten und der Französischer Schriftsteller ist bereit ihr die Sehenswürdigkei-ten der Insel zu zeigen. Zwischen moderne Hotelanlagen, smaragdgrüne Strände und Umweltaktivisten zum Schutz der bedrohte Careta-Careta Schildkröte läuft aber ein Mörder herum. Die ersten Herbstli-chen Tage bringen neben Regen auch Erkenntnisse über das harte Leben auf einer Insel. Das Ionische Meer stürmt und Zakynthos wird von der Außenwelt abgeschnitten. Kann ein zweiter Mord Licht in die Sache bringen? Der neue Vermieter kennst sich in der griechischen Mythologie bestens aus: 'Alle Irrungen und Wirrun-gen der menschlichen Seele, haben in den Mythen ihre Entsprechungen', erzählt der Gastgeber und füllt das Glas seiner Untermieterin gut zur Hälfte mit griechischem Wein. Ein spannender Kriminalroman, der gleichzeitig ein schöner Reiseführer für die Ionische Insel Zakynthos ist. Geschichte, Land und Menschen, Bräuche und Gebräuche und Alltagsprobleme werden informativ durch die Erzählform weiter gegeben.
Autorenportrait
Antonia Pauly studierte Klassische Archäologie, Byzantinistik sowie Vor- und Frühgeschichte in Würzburg und promovierte mit einer Arbeit über Schildkröten in der Antike. Sie arbeitete für das Erzbistum Köln und für das Rheinische Landesmuseum in Bonn. Seit 2000 ist sie als freie Texterin und Wirtschaftsjournalistin tätig. Ihr belletristischer Erstling, der Episodenroman, >Zimmer mit Meerblick< (August von Goethe Literatur Vlg., Frankfurt 2007) spielt in Griechenland und ist ein Buch über das Reisen und für die Reise. Es folgten zwei Romane, die im mittelalterlichen Köln angesiedelt sind: der historische Roman >Der Büttel zu Cöln< (Emons Vlg., Köln 2008) und der historische Kriminalroman >Tod auf dem Mühlenschiff< (Emons Vlg., Köln, 2009).
Leseprobe
Die Landschaft saust vorüber. Hellbraun in hellbraun mit graustaubigen Oliven- und Mandelbäumen. Wo die zentrale Ebene der ionischen Insel vor einigen Monaten noch von Wiesen in üppigem Wuchs bedeckt war, liegen nun kahle Flächen rissigen Erdreichs. Die Trockenheit der Sommermonate hat wieder einmal jegliches Grün vom Antlitz der Insel Zakynthos getilgt. 'Du brauchst nicht so zu rasen, Nionio', weist Kommissarin Eleni Mylona ihren Inspektor an. 'Der läuft uns bestimmt nicht mehr weg.' Sie räuspert sich. 'Ist bestimmt ziemlich hässlich, was uns erwartet!' Ein kurzer Blick auf den jungen Mann am Steuer hat ihr gezeigt, dass sie wohl nicht den richtigen Ton getroffen hat. Nionio ist bei ihren Worten kurz, aber merklich zusammengezuckt. Durch die heruntergelassenen Scheiben des Polizeiwagens sind einzelne weit verstreut liegende Gehöfte zu erkennen, vor denen Hofhunde an langen Ketten in der Sonne dösen. Schmutzigweiße Ziegen stehen am Straßenrand und knabbern knisternde Blättchen von dürren Büschen. 'Dein erster Toter?', hakt Eleni vorsichtig nach. Für sie gehörten Fahrten zu Leichenfundorten viele Jahre lang zum Arbeitsalltag. Eigentlich hat sie hier auf Zakynthos all die brutalen Verbrechen, mit denen sie ihre Tätigkeit bei der Kölner Polizei konfrontiert hat, hinter sich lassen wollen. Bei dem gerade mal 28-jährigen Inspektor, der noch vor wenigen Monaten seinen Dienst als Streifenpolizist bei der Abteilung Verkehr versehen hat, konnte man eine solche Berufsroutine kaum voraussetzen. 'Wow! Nein, ganz und gar nicht', erwidert er übertrieben lässig. Nionio Spirakis hat sich bereits wieder gefangen. Nur das schnellere Kauen seines Kaugummis verrät seine Nervosität. 'Ich habe schon einige Leichen gesehen', fügt er hinzu. 'Weißt du eigentlich, wie viele Verkehrstote wir hier jeden Sommer haben?' Eleni fährt sich kurz durch ihre dunklen Locken. 'Dieses Mal geht es aber nicht um einen Verkehrsunfall' betont sie langsam. 'So wie es aussieht, haben wir es heute mit einem Mord- oder Totschlagsopfer zu tun.' Sie versucht hinter der coolen, sonnenbebrillten Fassade ihres jungen Kollegen irgendeine Reaktion auszumachen. 'Schon klar', winkt dieser ab während er seinen Kaugummi noch etwas hektischer bearbeitet. 'Soll ich das Blaulicht rausstellen?', fragt er kurz darauf grinsend. 'Ganz gewiss nicht', wehrt die Kommissarin ab, obwohl sie gerade denselben Gedanken hatte - und sei es nur, um an diesem unsäglichen, mit Sand beladenen Lkw vorbeizukommen, der sich aus einer Einfahrt direkt vor ihnen in den Verkehrsfluss eingefädelt hat. 'Dazu besteht überhaupt kein Anlass. Es ist ja schließlich keine Gefahr im Verzug. Außerdem sind Doktor Xenakis und Inspektor Gamiras bereits am Tatort.'
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