Beschreibung
Vollmond - für Spuk Squads die anstrengendste Zeit des Monats. Doch nicht nur die Geister sind aggressiver als sonst, in Hampstead treibt auch noch ein heimtückischer Wiedergänger sein Unwesen. Als Gabriel, Sky und Connor in eine bewachte Wohnanlage gerufen werden, klingt zunächst alles nach einem Routineeinsatz, aber was lauert dort wirklich in den Häusern? Die Zeit um Vollmond ist aber nicht nur für die Spuks eine Herausforderung, sie hält auch für Cam den ein oder anderen Schock bereit. Außerdem spitzt sich die Lage in der Schule mehr und mehr zu, da Tophers Mobbingattacken immer schlimmer werden. Wie weit werden er und seine Kumpane gehen, um allen deutlich zu machen, dass Totenbändiger an ihrer Schule nichts zu suchen haben?
Autorenportrait
Nadine Erdmann studierte Germanistik und Anglistik, verbrachte einen Teil ihres Studiums in London und arbeitete als German Language Teacher in einer kleinen Privatschule in Dublin. In Deutschland unterrichtete sie Deutsch und Englisch an einem Gymnasium und einer Gesamtschule in NRW. Webseite: http://nadineerdmann.de Facebook: https://www.facebook.com/Nadine.Erdmann.Autorin
Leseprobe
Vollmondnächte Kapitel 1. Donnerstag, 12.September, eine Nacht vor Vollmond Das Mondlicht fiel durch die zerbrochenen Scheiben und warf ein bizarres Spiel aus Licht und Schatten in die alte Fabrikhalle. Einst waren hier Konservendosen und edle Blechbüchsen für Pralinen, Gebäck und Tee produziert worden, jetzt standen die Maschinen jedoch schon seit Jahren still. Wie riesige schlafende Monster lagen sie in der Halle und ließen niemanden sehen, was hinter ihnen lauerte. Es roch nach Moder und Rost. Gabriel ließ das Licht seiner Taschenlampe über eine der alten Metallpressen wandern, hielt sich in ihrer Deckung und bog dann blitzschnell um sie herum, seine Pistole schussbereit im Anschlag. Nichts. Er schlich weiter. Zu seiner Rechten verlor sich die Halle in Finsternis, nur unterbrochen von den Lichtkegeln dreier weiterer Taschenlampen, die über reglose Maschinenmonster glitten. Gabriel fluchte innerlich. Diese verdammte Fabrik war viel zu groß, um sie zu viert abzusuchen. Doch von den Streifenkollegen, die ein paar Straßen weiter den Tatort sicherten, hatte sie keiner begleiten wollen. Die Jagd nach Wiedergängern stand nicht in ihrer Jobbeschreibung. Genauso wenig das Überprüfen einer leer stehenden Fabrik, in der sich jede Menge Geister eingenistet haben konnten. Vor allem zur Vollmondzeit traute sich da niemand rein. Das sollte gefälligst die Spuk Squad übernehmen. Dafür war sie ja schließlich da. Selbst das Argument, dass die alten Maschinen aus Stahl waren und es somit ziemlich unwahrscheinlich war, dass in die Fabrik Geister eingezogen waren, hatte nicht überzeugt. Gabriel umrundete eine weitere Presse und fragte sich, wie kollegial seine lieben Kollegen es wohl fänden, wenn er beim nächsten Terroreinsatz die Füße auf den Schreibtisch legen würde, mit der Begründung, dass die Irren, die in der Stadt öffentliche Orte in die Luft jagen wollten, nicht sein Problem waren, schließlich waren ja sowohl die Terroristen als auch ihre potenziellen Opfer noch lebendig. Eine weitere Maschine ragte vor ihm auf. Er leuchtete sie ab, um sicherzugehen, dass sich nichts in irgendeinem dunklen Winkel versteckte, dann umrundete er sie und erspähte das Ende der Halle. Eine Art Büro war dort vom Rest der Halle abgetrennt, aus dessen verdreckter Fensterfront man die Produktionsanlage überblicken konnte. Eines der Fenster war halb zerbrochen und wirkte mit den Scherben, die noch im Rahmen steckten, wie ein riesiges Maul voller spitzer Zähne. Gerade als Gabriel hinüberlaufen wollte, um sich das Büro näher anzusehen, schepperte es tief in der Finsternis zu seiner Rechten. Irgendwas Metallisches schlitterte klirrend über den Betonboden. Dann war es wieder still. Gabriel starrte in die Dunkelheit zu den drei Lichtkegeln. Der, der ihm am nächsten war, blinkte dreimal. Thaddeus. Das Zeichen, dass alles in Ordnung war. Gabriel richtete seinen Blick wieder auf das alte Büro und spürte ein ungutes Kribbeln im Nacken, als er näher schlich. Rote Spritzer zogen sich in grotesken Mustern über die staubigen noch intakten Scheiben. Er leuchtete auf den Boden unterhalb der Fenster, doch dort war nichts außer dem üblichen Dreck. Das Blut klebte also von der anderen Seite an den Fenstern. Nach zwei weiteren Schritten stieg ihm ein bekannter Gestank in die Nase. Metallisch und faulig süß. Blut und Verwesung. Gabriel atmete durch den Mund und näherte sich der Tür des Büros. Auch ihre Scheibe war blutbespritzt und die Tür stand ein Stück offen. Er holte noch einmal tief Luft, dann stieß er sie auf und leuchtete in den Raum dahinter. Vier zerfetzte Leiber lagen auf dem Boden zwischen zwei Schreibtischen und alten Aktenschränken. Der Verwesungsgestank war so überwältigend, dass er Gabriel trotz angehaltener Luft in die Nase stieg. Er widerstand dem Drang, zu husten, und konzentrierte sich stattdessen aufs Wesentliche. Rasch leuchtete er die vier Leichen ab, fand die Antworten, die er suchte, und zog sich dann zurück. In sicherer Entfernung
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