Mohawk Love

Eine Liebe in Toronto

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783948878337
Sprache: Deutsch
Umfang: 394 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.5 x 14 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Anfang der 80ger Jahre. Krissy hat nach dem Fachabitur nur einen Plan: möglichst weit weg von dem Drama zuhause und ihrem despotischen Vater. Kanada ist gerade weit genug weg - und so bewirbt sie sich als Nanny, um ein Jahr im Land ihrer Träume zu verbringen. Die Realität in Toronto ist jedoch nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie kommt mit der Familie nicht klar, und zu allem Unglück wird sie auch noch überfallen und vor ein vorbeifahrendes Auto gestoßen. Der Dieb entkommt, doch der Fahrer des Autos entpuppt sich als kanadischer Ureinwohner, der Krissy hilfsbereit nach Hause fährt. Eine zarte Beziehung bahnt sich zwischen ihr und Jordan an, doch Krissy schwankt zwischen der Liebe zu Jordan und den Wunsch ihres Vaters, in Deutschland ein Studium zu beginnen. Hat ihre Liebe eine Zukunft? Krissy muss erkennen, dass Kanada auch seine Schattenseiten hat, wenn es um seine Ureinwohner geht. Als die Schwester von Jordan verschwindet, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt - und Krissy muss sich entscheiden: Ihre Liebe oder das Studium. Eine nostalgische Zeitreise ins Jahr 1981 - in ein Land der Träume, das allen offen stand - nur nicht den eigenen Ureinwohnern.

Autorenportrait

Kerstin Groeper, Jahrgang 1961 in Berlin geboren, lebte einige Zeit in Kanada. In Kontakt mit nordamerikanischen Indianern entdeckte sie ihre Liebe zur indianischen Kultur. Kerstin Groeper spricht Lakota, die Sprache der Teton-Sioux und führt regelmäßig Vorträge und Seminare über Sprache, Kultur und Spiritualität der Lakota-Indianer durch. 2011 war sie Beraterin der Ausstellung "Indianer" im Lokschuppen Rosenheim. Kerstin Groeper studierte Sozialpädagogik, arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitschriften und schreibt heute Artikel zum Thema Indianer, u.a. für das renommierte Magazin für Amerikanistik. Seit 2009 ist sie Moderatorin der Karl May Festtage in Radebeul. Sie schreibt historische Romane und Kinderbücher zum Thema "Indianer". Ansonsten lebt sie mit ihrem Mann und einem Sohn in der Nähe von München. Zwei erwachsene Kinder sind bereits ausgezogen - und Oma ist sie inzwischen auch. In "Mohawk Love" verarbeitet sie autobiografisch ihre Erlebnisse in Kanada und nimmt den Leser auf eine nostalgische Reise in die 80ger Jahre mit.

Leseprobe

Dann stand sie unentschlossen vor dem riesigen Cineplex - und überlegte, welchen Film sie sich ansehen wollte. "Chariots of Fire" Stand zur Auswahl, und jede Menge andere Filme, die sie aber nicht so interessant fand. Sie entschied sich für "Fame", das in einem kleineren Saal lief; er wurde wiederholt als Werbung für eine Serie, die ab Januar im Fernsehen laufen sollte. Krissy war schon von "Saturday Night Fever" mit John Travolta begeistert gewesen und kaufte sich eine Karte für die Nachmittagsvorstellung. Sie fand den Film toll! Die Tänze und Musik waren mitreißend, und sie fand den schwarzen - und etwas aggressiven - Hauptdarsteller gut. Auf jeden Fall wollte sie sich die Serie im Fernsehen anschauen! Nach der Vorstellung verließ sie das Einkaufszentrum und schlenderte noch ein Stücke die Yonge-Street entlang. Gegenüber dem Eaton Centre lag noch ein weiteres Kino, und sie wunderte sich, wie sich so etwas rechnete. Gab es wirklich so viele Besucher für zwei so riesige Kinos? Ansonsten wirkte die Yonge Street recht amerikanisch. Ein Geschäft reihte sich an das andere, und dichter Verkehr schob sich durch die breit angelegte Straße. Hin und wieder fuhr auch ein breites, gelbes Auto der Polizei vorbei, das aufmerksam den Verkehr beobachtete. Krissy fiel siedendheiß ihr Reisepass ein, den sie immer dabeihaben sollte. Hatte sie ihn eingesteckt? Sie durchsuchte schnell ihre Handtasche und war erleichtert, ihn vorzufinden. Puh! Es dämmerte bereits, und so kehrte sie um, weil sie zur U-Bahn gehen wollte. Ein rücksichtsloser Stoß brachte sie unvermittelt aus dem Gleichgewicht, während gleichzeitig jemand versuchte, ihr die Handtasche zu entreißen. Sie schrie vor Empörung und wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung. Krampfhaft klammerte sie sich an der Tasche fest, damit der Dieb sie ihr nicht entreißen konnte. Ihr Pass! Das war ihr einziger Gedanke. Der Typ war groß und kräftig, aber ziemlich schlank. Er hatte eine dunkle Hautfarbe und trug verwahrloste Kleidung. Eine Strickmütze war tief ins Gesicht gezogen, so dass sie sein Gesicht kaum sehen konnte. Ihr Blick konzentrierte sich auf seine kräftigen Hände, die an der Tasche zerrten. Mehrere schlecht gemachte Tattoos waren auf den Handrücken mit blauer Tinte - vermutlich sogar nur mit einem Kugelschreiber - eingeritzt worden. "Lass los!", brüllte sie erst auf Deutsch und dann mit schriller werdender Stimme auf Englisch. Erste Menschen drehten sich bereits zu ihnen um. Dem Dieb war offensichtlich die Aufmerksamkeit zu groß, denn genauso schnell, wie er sie überfallen hatte, ließ er auch wieder los und hetzte davon. Zwei Passanten versuchten noch, ihn aufzuhalten, doch er stieß sie einfach beiseite und verschwand in einem U-Bahn-Aufgang. Krissy konnte ihr Gleichgewicht nicht mehr halten, trat einen Schritt zurück und geriet in den vorbeirollenden Verkehr. Mit der Hüfte prallte sie gegen ein Auto, wurde kurz mitgerissen und stürzte knapp neben dem Auto auf die Straße. Reifen quietschten, als das Auto mit einem Ruck zum Stehen kam. Ein junger Mann sprang heraus und fluchte laut. "Shit!" Mit eiligen Schritten stürzte er um das Auto herum und half ihr auf. "Hast du dich verletzt?", fragte er auf Englisch. Seine Stimme klang besorgt und total erschrocken. Alles, was sie sehen konnte, war, dass er ziemlich groß war und einen langen Mantel und einen komischen Hut trug. Dann beugte sich sein Gesicht zu ihr, und sie sah dunkle, fast schwarze Augen. Unter dem Hut löste sich ein langer Zopf mit schwarzem Haar. Inzwischen hatten sich mehr Passanten eingefunden, die in einem Halbkreis um die Unfallstelle standen. Der junge Mann starrte sie erschrocken an und machte eine hilflose Handbewegung. "Tut mir leid, aber Sie sind einfach vor mein Auto getaumelt. Ich konnte nicht mehr bremsen." "Schon okay", hauchte Krissy - immer noch im Schock. "Jemand hat versucht, mir meine Tasche zu klauen, und mich geschubst. Ich glaube, mit mir ist alles in Ordnung." Sie klopfte sich den Dreck aus dem