Beschreibung
Sinnlosigkeit< ist ein kurioses Paradox, ein Oxymoron, das im Moment seines Nen-nens das voraussetzt, was es ausschließt: Sinn. Alltäglicher ausgedrückt: Wenn jemand sagt, sein Leben oder die Welt sei sinnlos, redet er sinnförmig. Das Medium >Sinn< ist demnach eine >einseitige Zweisei-tenform<, deren andere Seite nur bezeichnet werden kann - in Sinn. Damit wird die Frage virulent, wie psychische Sinnsysteme überhaupt auf die Idee der Sinnlosigkeit kommen können. Irgendwie fällt sie ihnen zu, irgendwie muss der Nicht-Sinn erscheinen in einer Art Epiphanie dessen, was keine Erscheinung haben kann. In seinem neuesten Buch stellt Peter Fuchs sich dieser Herausforderung und hat dafür nicht umsonst den Untertitel >Eine ernsthafte Studie< gewählt, denn '(ü)ber Sinnlosigkeit wird viel schwadroniert, aber selten scharf verhandelt'. Fuchs setzt auf Hochabstraktionen und durchstreift in einer Tour de Force die historischen und aktuellen >Orte< des sinnhaften Kontaktes mit Nicht-Sinn, mit Sinnlosigkeit, mit Un-Sinn - theoretisch natürlich, aber mit zahlreichen Beispielen und Fallanalysen im Marschgepäck, unterwegs auf Schweifwegen, auf denen mitzugehen allein schon fasziniert.
Autorenportrait
Peter Fuchs, Prof. Dr., von 1992 bis 2007 Professor für Allgemeine Soziologie und für Soziologie der Behinderung an der Hochschule Neubrandenburg, hat bei Velbrück Wissenschaft veröffentlicht: Die Metapher des Systems. Studien zu der allgemein leitenden Frage, wie sich der Tänzer vom Tanz unterscheiden lasse (2001); Der Sinn der Beobachtung. Begriffliche Untersuchungen (2004); Das Gehirn ist genauso doof wie die Milz (Peter Fuchs im Gespräch mit Markus Heidingsfelder) (2005); Die Psyche. Studien zur Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt; Das Maß aller Dinge. Eine Abhandlung zur Metaphysik des Menschen (2007); Das System SELBST. Eine Studie zur Frage: Wer liebt wen, wenn jemand sagt: 'Ich liebe Dich!'? (2010); Der Papst und der Fuchs. Eine fabelhaft unaufgeregte Unterhaltung (2012). DAS Sinnsystem (2015).