Beschreibung
Seit dem Mittelalter besteht zwischen Jagd und Macht ein Zusammenhang: Nur die herrschende Elite durfte jagen. Als Privileg des Adels wurde die Jagd auch zu einer symbolisch-politischen Handlung, deren Inszenierung der Machtsicherung diente. Viele Jahrhunderte war die Jagd ein Oberschichten- und Männerphänomen. Die Sonderausstellung JAGDGRÜNDE im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum München zeigt die Jagd als Aktionsfeld von Mächtigen. Sichtbar werden Akteure und Netzwerke in Vergangenheit und Gegenwart, in Ost und West, in Politik und Wirtschaft sowie ihre Motive und Ziele. Auch die Geschichte des Museums selbst erfährt eine neue Deutung: Die Gründung des Deutschen Jagdmuseums zeigt eindrucksvoll die ideologische Instrumentalisierung jagdlicher Themen. Heute ist die Jagd eine andere. Sie hat den Anschein der Exklusivität verloren, sie wird weiblicher und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart: Artenvielfalt, Naturschutz und Verantwortung motivieren viele Jäger.
Autorenportrait
Andreas Heusler ist seit 1994 Sachgebietsleiter für Zeitgeschichte / Jüdische Geschichte im Stadtarchiv München. Er verantwortete zahlreiche Ausstellungen und Publikationen, zuletzt »Stadt, Region, Migration - Zum Wandel urbaner und regionaler Räume« (2017).