Der Weg ins Licht

Black Heart - Spin Off 2, Black Heart - Spin Off 2

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783969668443
Sprache: Deutsch
Umfang: 249 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

England September 2017 Zwei Jahre später Schwarz. Wenn ich den Blick schweifen lasse, sehe ich schwarz. In der Kleidung, in den Gesichtern. Meine Gedanken sind nicht mehr ganz so tiefdunkelgraumatschig, und wir weinen nicht mehr, aber alles andere ist wie letztes Jahr und das Jahr davor. Zwei Jahre ist es her. Zwei Jahre ist Yanis tot. Ich atme tief durch, habe meine Hände tief in meinen Jackentaschen zu Fäusten geballt. Eine fremde Hand schiebt sich dazu und greift nach meiner Wut. Yanis' Mum steht neben mir, sie sieht so traurig aus. "Ich kann es immer noch nicht glauben", sagt sie leise. "Manchmal denke ich, er muss doch einfach zur Tür hereinkommen." Jackie versucht mit ihren Fingern meine Faust zu lösen, und ich gebe nach. Sie legt ihre Hand in meine und hält sie fest. "Ich weiß", antworte ich. Wie muss es sein, sein Kind zu verlieren? Ob es genauso schlimm ist, wie die Eltern zu verlieren? "Wie geht es dir? Wir haben dich lange nicht gesehen." "Ich bin okay. Nur. wütend. Immer noch. Er wollte kein Teil der magischen Welt sein, es hat ihn so fertiggemacht." Ich schaue sie an. "Ich weiß", flüstert sie, und ihre Augen füllen sich mit Tränen. Ich habe sofort ein schlechtes Gewissen, löse unsere Hände und lege den Arm um sie. Sie kann ja auch nichts dafür. Sie lehnt sich an mich, und so verharren wir einen Moment. Wir haben noch Tränen. Vielleicht hört das auch nie auf. Yanis' Dad tritt neben uns. Über Jackie hinweg schauen wir uns an, sein Blick ist eindringlich, als wolle er mir etwas mitteilen. Doch ich verstehe nicht, was. Im ersten Jahr habe ich viel Zeit mit den beiden verbracht. Ich habe versucht, die magische Welt zu verstehen. Was es für Yanis bedeutete, ein Wächter zu sein. Warum diese Veranstaltung, auf der er mit seinen Freunden war, überfallen wurde. Warum er sterben musste. Doch zuletzt wurde der Kontakt zu seinen Eltern weniger, weil ich irgendwann das Gefühl hatte, mich lösen zu müssen, mehr Raum für einen Neuanfang zu brauchen. Für mich. "Kommst du noch mit zu uns?" Auch John hat die Hände da, wo niemand seine Wut sieht. Aber ich weiß, dass sie da ist. Es hilft mir ein bisschen. Jackie löst sich von mir, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Ihr Lächeln ist fast schon entschuldigend. Als müsse sie für irgendwas um Verzeihung bitten. Muss sie nicht, schon gar nicht dafür, dass sie um ihren Sohn trauert, und heute sowieso nicht. "Natürlich kommt er mit. Tust du doch, Gabriel, oder?" Sie sieht mich ernst an, während sie ein Päckchen Taschentücher aus ihrer Jackentasche zieht. "Sicher", murmle ich. "Klar komme ich mit." John nickt, und nachdem Jackie sich die Nase geputzt hat, geht sie zu den anderen Menschen, die heute hier sind. Wir alle tragen schwarz, wir alle haben Blumen abgelegt. Nichts davon war abgesprochen. Sams Gesicht ist eingefallen, er sieht dünn aus. Miles steht wie ein Fels neben ihm. Mel und Mike halten sich an den Händen, und Julie. Julie ist da und doch nicht da. Sie weiß, wer schuld an dem ganzen Scheiß hier ist. Sie weiß das sehr genau. Und ich auch. Sie hebt den Kopf, unsere Blicke treffen sich. Ich nicke ihr zu, mehr geht nicht, mehr kann ich nicht geben. Denn sie ist es. Sie ist schuld an allem. Erst als John mich am Arm festhält, registriere ich, dass er immer noch neben mir steht. "Können wir uns heute Abend treffen? Ich muss mit dir reden." Er schaut sich kurz um, offensichtlich soll niemand mitbekommen, dass er mich um ein Treffen bittet. Ich schaue ihn irritiert an. "Was ist los?" John sieht zerknittert aus, und ich ziehe fragend die Augenbrauen zusammen. Er winkt ab. "Heut Abend. Um sechs am See?" * Das Wasser glitzert in Bildern. Mal sieht es aus wie eine Wolke, die sich im Weg verirrt hat, dann wie ein Segelschiff. Doch immer spricht es. Den See habe nicht ich entdeckt, obwohl ich in Canterbury aufgewachsen bin. Als kleiner Junge, der seine Eltern und seinen Bruder früh verloren hat und vom Onkel aufgenommen wurde, hat es mich sel

Autorenportrait

Ihr reges Interesse sowohl am gesprochenen wie am geschriebenen Wort zeichnete Tatjana Weichel bereits zu Kindertagen aus. Da überrascht es kaum, dass die gebürtige Ruhrpottlerin im Laufe der Zeit ein natürliches Talent für Form und Klang der deutschen Sprache entwickelte. Und es war dieses Talent, das sie mitten im Leben auf jenen Weg führte, den sie heute mit Leidenschaft geht. Denn im Frühjahr 2019 machte sie ihr Debüt mit dem kleinen, aber feinen Romance - Roman "Der Sturz ins Ungewisse"; einem Spin-Off der Bücherserie Black Heart von Kim Leopold. Tatjana Weichel zeichnet in ihren Büchern Beziehungen der besonderen Art, intensiv in all den Facetten menschlicher Charaktertiefe.

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