Beschreibung
In Verschränkung mit dem historischen und kulturphilosophischen Kontext veranschaulicht Theater ohne Illusionen die Auffassung, dass Georg Büchners Dramen als stringente Fortführung seiner politischen, sozialrevolutionären Praxis mit den Mitteln des Theaters aufgefasst werden können. Beginnend mit Dantons Tod und kulminierend in Woyzeck, versuchte Büchner bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts, mit einer materialistisch fundierten Ästhetik ein geschichtsbewusstes Erkenntnismittel von Realität bereitzustellen. Christina Kaindl-Hönigs Buch zeigt, wie Büchners kritische Konzeption eines 'Theaters ohne Illusionen' den entlarvenden Blick auf gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen zu schärfen sucht, um mit dieser Ästhetik der Emanzipation in den Menschen das Bewusstsein für selbstbestimmtes Handeln zu erwecken. Vor dem Hintergrund der inszenatorischen Verhüllungen heutiger Medien gewinnt dieser politisch-ästhetische Ansatz ungeahnte Aktualität.
Autorenportrait
Christina Kaindl-Hönig studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien und arbeitete mit zahlreichen internationalen Regisseuren im Sprechtheater und in der Oper (u.a. mit Götz Friedrich, Peter Stein, Herbert Wernicke, Wilfried Minks und Paulus Manker). Seit 2001 ist sie als freie Autorin mit dem Schwerpunkt auf Theater für österreichische, deutsche und Schweizer Printmedien wie etwa für den Berliner Tagesspiegel, die Basler Zeitung und das österreichische Theatermagazin Bühne tätig. Zudem unterrichtet sie als Lektorin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien und arbeitet seit 2009 als freie Dramaturgin für das Schauspiel der Salzburger Festspiele.
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