Weg in und aus der Moderne

Herbert Kaiser zum 65.Geburtstag, Von Jean Paul zu Günter Grass

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895285769
Sprache: Deutsch
Umfang: 306 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Unsere Vorstellungen und Lebensweisen der "Moderne" zeigen sich in mindestens zwei Hinsichten prekär: zum einen in ihren rational-metaphysischen Eintrittsbedingungen, unter denen sich das neuzeitliche Subjekt in seinem methodisch-technischen Weltbezug konstituiert und versprachlicht, zum anderen in der Frage nach der Möglichkeit transsubjektiver ästhetischer Äußerungen, in denen sich ein unreduziertes und unversehrtes, allgemeinmenschliches "Ganzes" des Lebens vergeschichtlicht. Die Thematisierung solcher Wege "in" und "aus" der Moderne ist eine zentrale Herausforderung der Literatur, der sich die hier behandelten Autoren von Jean Paul bis Nestroy und Kafka, von Gadamer bis Köpf und Grass in ganz unterschiedlicher Weise stellen. Sie schließt aber auch das hermeneutische Problem eines allgemeinmenschlichen "Ganzen" des Lesens ein, das eine freilich noch kaum erprobte Anthropologie des Ich anfragt. Die Poiesis jener nach-lesenden und nach-denkenden Anthropologie des Ich bildet den Kern der literaturwissenschaftlichen Forschung Herbert Kaisers, dem die versammelten Beiträge gewidmet sind.

Autorenportrait

InhaltsangabeVorwort der Herausgeber Von Jean Paul. Werner Jung: Jean Pauls Verzicht auf das Schöne Helmut C. Jacobs: Phantasie und Musik - Die ästhetische und poetologische Funktion der Klavierimprovisation bei Jean Paul Guillaume van Gemert: "Alleinherrscher im eigenen, verqueren, phantastischen Kosmos". Beobachtungen zur Jean-Paul-Rezeption in den Niederlanden Susanne Baackmann: Jean Paul wieder lesen! Überlegungen zum Ichentwurf in Jean Pauls Siebenkäs Achim Geisenhanslüke/Dieter Heimböckel: "Deux afflictions mises ensemble peuvent devenir une consolation". Theodizee bei Jean Paul und Heinrich von Kleist .zu Günter Grass Gunter E. Grimm: Die Vereinbarkeit des Unvereinbaren. Zu Bürgers Lessing-Rezeption Rudolf Brandmeyer: Das historische Paradigma der subjektiven Gattung. Zum Lyrikbegriff in Friedrich Schlegels "Geschichte der Poesie der Griechen und Römer" Monika Ritzer: Weltschmerz im Lachtheater: Zur Signatur der Epoche im Werk Nestroys Thomas Maier: Das anorexische Ich oder Der Künstler als sein eigener Zuschauer. Überlegungen zu Kafkas Erzählung Ein Hungerkünstler Beate Mache/Kerstin Schönfeld: Tante Elsbeth und ihre Schwestern: bizarre Frauengestalten in der deutschen Komödie Michael Haase: Warnung vor Gregor Bienek. Jurek Beckers Bildungsroman Irreführung der Behörden Edgar Platen: Unsere Zeit als Metapher. Anmerkungen zur Verortung von menschlichem Ich und Welt bei Jean Paul, Günter Grass und Gerhard Köpf Sascha Löwenstein: Die Aktualität des Schönen, oder: Wozu Kunst? Überlegungen zu Hans-Georg Gadamers Ästhetik Zu den Autorinnen und Autoren