Wer schonmal auf einen verkaterten Sonntagmorgen aus dem Bett geklingelt und bei einem spontanen Umzug oder ähnlichem helfen musste, hat so ungefähr die emotionale Rollercoaster des Romans verstanden. Nach einer durchzechten Hamburger Nacht findet sich der frisch gebackene Germanistik Student Albert in einer WG in St. Pauli wieder, wo das Chaos regiert und dessen neuestes Mitglied niemand weniger als er selbst ist. Und Teil einer Band ist er nun scheinbar auch, auch wenn sich über deren Namen immer wieder gestritten wird. Das Problem ist nur, dass Albert eigentlich bereits eine Wohnung in Bamberg von Bekannten seiner Eltern bewohnt und seine Eltern ihn wiederum für den ultimativen Vorzeige Studenten halten und diesen Schein muss er unbedingt wahren. Zwischen Bandproben, plötzlichen Ungezieferproblemen in der Küche und all den Abenteuern, die Albert in seiner neuen Wahlheimat so über den Weg läuft, spielt auch seine neue Bekanntschaft Diana eine große Rolle, wenn sie denn auffindbar ist. Aber auch die neue Freundschaft zu seinem Mitbewohner und Bandkollegen Claus wird immer mehr auf die Probe gestellt. Es geht von einer Bar in die nächste, eine Katastrophe führt zur anderen und wenn es eine Begegnung in der Geschichte gibt, welche klein ausfällt, dann ist es Langeweile. Ein großartig humorvoller, lebhafter Roman über die ersten Schritte zum Erwachsenwerden in den 90ern oder zumindest das Herantasten an dieses. Und das Beste: Trotz massig Alkohol, hartem Bass und Kneipentouren, geht aus diesem Buch niemand mit einem Schädel raus.