Die Gezi-Proteste spielen sich in der Türkei ab, Nilay ist in Berlin und sehnt sich danach, etwas zu verändern in dem Land, aus dem ihre Eltern einst geflohen sind. So beginnt Özge İnans erster Roman, mit einer Parallele des Widerstands zwischen zwei Generationen, zwischen 2013 und 1980. Im folgenden Verlauf der Geschichte begleiten wir hauptsächlich die Elterngeneration, ihr Kennenlernen, ihren politischen Werdegang, den studentischen Protest, ihren Widerstand.
Es handelt von Verrat, Liebe und der Beibehaltung seiner Ideale selbst unter den widrigsten Umständen. Doch letztendlich müssen sie das Land verlassen, denn ... "Natürlich kann man hier nicht leben". İnans Buch wirft ein Schlaglicht auf eine Zeit in der türkischen Geschichte, deren Ereignisse bis heute nachhallen. Aber nicht nur aus historischer Neugier ist dieser Text lesenswert, wie ich finde, ist es ihr auch hervorragend gelungen, die Figuren, so plastisch, so nachvollziehbar zu konstruieren, dass man einfach mitfiebern muss. Ein rundum gelungenes Debüt.
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