Ich habe noch nie ein Buch gelesen, welches ich mit Weil da war etwas im Wasser vergleichen könnte. Aus der Perspektive der Arme eines Riesenkalmars erzählt der Roman aus den Tiefen des Ozeans. Dabei wird unmissverständlich gemacht, dass der Mensch nicht in der Lage ist, ein Tier wirklich zu verstehen und immer wieder daran scheitert, die Komplexität jedes Seins und seiner Einbettung in einen größeren Zusammenhang zu begreifen.
Neben dem Kalmar treten durchaus menschliche Figuren auf, sodass die gesamte Geschichte sich aus verschiedenen Perspektiven zusammensetzt und Jahrhunderte umspannt. Man könnte bemängeln, dass man sich schnell im Buch verlieren kann und auch die Geschichte einem ihren roten Faden nicht gerade unter die Nase reibt. Auf der anderen Seite verdeutlicht gerade die diffuse Erzählweise die Komplexität von Wahrheit und ihren Zusammenhängen. Ich empfehle das Buch allen die bereit sind, sich einzulassen und offen für ein kleines Leseexperiment sind!