„Wir“ gegen „Sie“, aber auch ein bisschen „Wir“ gegen „Uns“. Das ist mein erster Gedanke nachdem sich Zerstörung an Zerstörung reiht in diesem Appell. Natürlich sind Regierungen und Wirtschaft an unserer Unwissenheit des Ausmaßes der Klimakatastrophe Schuld und doch ist auch unser Verhalten alles andere als gerechtfertigt durch diese Unwissenheit. Plastikberge, Fleischberge, Abgasberge, wir produzieren und produzieren, um alles um uns herum zu konsumieren. Alles muss einfach verfügbar sein, z.B. schnelles Essen - fertig, frisch, rosig, wie es immer fertig, frisch und rosig sein kann, ist uns egal, Hauptsache verfügbar. Und genau in der Aufzählung was bald alles nicht mehr verfügbar sein wird, hebelt Vargas uns aus. Um ehrlich zu sein, mir waren die Zahlen nicht bekannt und ich bin nicht mehr erschrocken, ich stelle mir nur vor, was mit den Menschen wird, wenn wir 2050 erreichen und alles eintritt, was Forscher uns seit Jahrzehnten oder besser unseren Regierungen, denn viel kam bei uns nicht an von diesem Wissen, versuchen zu erklären. Was wird sein, wenn z.B. kein Wasser und kein Phosphor mehr vorhanden sein werden?! Fred Vargas Buch ist im Original bereits 2019 erschienen, für mich ist es der Einstieg, den ich brauchte, um mein Halbwissen zu vertiefen. Es wird auch das Buch sein, das ich auf den Tisch lege, wenn es wieder darum geht, warum mein Fleischkonsum sich auf nahezu Null reduziert hat. Es ist schmerzhaft all diese Fakten aufgereiht zu lesen (und sie zählt sie alle auf) und doch gibt Vargas mehr, sie gibt „Uns“ Lösungen an die Hand. Nur ein Wunsch bleibt hier offen: Schön wäre, wenn dies wie ein Vargas Krimi endet – mit der Auflösung des Falls (Klimawandel).