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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593439372
Sprache: Deutsch
Umfang: 328 S., 4.75 MB
Auflage: 1. Auflage 2018
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die neue Weltmacht AsienDie Weltwirtschaft steht vor einer Zeitenwende: Asien ist dabei, endgültig die Vorherrschaft im globalen Wettbewerb zu übernehmen. Der Kontinent, auf dem über die Hälfte aller Menschen lebt, setzt sich als Technologiechampion an die Spitze - flankiert von den neuen Seidenstraßen, einem der ehrgeizigsten Infrastrukturprogramme in der Geschichte der Menschheit.Der Asienexperte Karl Pilny führt uns in das Innere dieses neuen Wirtschaftswunders und erläutert, wer die neuen Mächte in Asien sind.- Welche Allianzen und Rivalitäten gibt es?- Welche Konflikte kommen auf uns zu?- Wo entstehen neue Märkte, was sind die langfristigen Megatrends in Sachen Handel und Konsum, Demografie und Urbanisierung?Pilnys Fazit ist anschaulich und belegt: Es entsteht eine multipolare Welt, in der schon bald vier der fünf mächtigsten und reichsten Länder asiatische Länder sein werden.

Autorenportrait

Dr. Karl Pilny ist einer der profundesten deutschen Asienkenner und hat viele Jahre in der Region gearbeitet. Der Wirtschaftsanwalt aus Berlin ist auch in Zürich als Investmentexperte für Emerging Markets und Unternehmer tätig und hat eine Professur für International Technology Transfer Management an der bbw Hochschule Berlin. Er ist Keynote Speaker, Cross Culture Coach und Autor unter anderem der bei Campus erschienenen Bücher "Das asiatische Jahrhundert" (2005), "Tanz der Riesen" (2006) und "Tiger auf dem Sprung" (2008).

Leseprobe

EinleitungZwischen 2005 und 2007 erschien meine Trilogie Das asiatische Jahrhundert, bestehend aus Das asiatische Jahrhundert, Tanz der Riesen sowie Tiger auf dem Sprung. Sie untersuchte Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Ostasien, Südasien und Südostasien. Die Bestandsaufnahme nach einer Dekade zeigt: Die wesentlichen Prognosen sind eingetroffen. Meist sogar schneller und dramatischer als vorhergesagt.Wir leben in einer historischen Zeitenwende. Rund siebzig Jahre nach dem Ende der alten Nachkriegsordnung zeichnen sich Konturen einer neuen - hoffentlich - multipolaren Welt ab. Gleichwohl lässt der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg Chinas zur globalen Supermacht viele ein "chinesisches Jahrhundert" befürchten.Diese tektonische Plattenverschiebung geht Hand in Hand mit gewaltigen technischen Umwälzungen, die immer häufiger ihren Ursprung in China haben, das nun offen "seinen Platz an der Sonne" geltend macht. Die Ablösung der gegenwärtigen Supermacht USA durch China und die Frage, ob dies friedlich geschehen wird, ist natürlich von zentraler Bedeutung. Doch die wachsende Rivalität ist vor dem Hintergrund eines noch größeren Trends zu sehen: 500 Jahrewestliche Hegemonie neigen sich dem Ende zu, und Asien spielt bei der Ausgestaltung dieser neuen Normalität eine, wenn nicht gar die entscheidende Rolle.Der Einfluss der USA in der Welt nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Damit geht auch das "US-amerikanische Zeitalter" und mit ihm die alte atlantische Nachkriegsordnung ihrem Ende entgegen. China wird bis spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts zur weltweit größten Volkswirtschaft aufsteigen, und sein immer selbstbewussteres Auftreten führt bereits jetzt zu Zerreißproben an vielen Fronten. Doch das Reich der Mitte ist auch der unerwartete, neue Champion von Freihandel, Klimaschutz und einer nachhaltigen sharing economy und propagiert einen neuen Sozialismus chinesischer Prägung, ja einen neuen Menschen- und Gesellschaftsentwurf. China will und wird nicht nur wirtschaftlich und militärisch, sondern auch eine "digitale" und "grüne" Supermacht sein.Aber Asien besteht nicht nur aus China. Dank Kim Jong-un und seinen unberechenbaren Plänen stehen auch Japan und die koreanische Halbinsel im Fokus. Der frühere US-amerikanische Außenminister John Hay konstatierte Anfang des 20. Jahrhunderts: "Das Mittelmeer ist der Ozean der Vergangenheit, der Atlantik ist der Ozean der Gegenwart und der Pazifik ist der Ozean der Zukunft." Diese Prognose gilt heute mehr denn je.Deshalb ist eine Bestandsaufnahme dessen, was in den letzten Jahren in Asien passiert ist, wo es heute steht und wo es 2030, in zwölf Jahren, stehen wird und was dies für uns bedeutet, dringend geboten. In wenigen Jahren werden zwei Drittel der Menschheit in Asien leben. Die Geschwindigkeit des wirtschaftlichen und sozialen Wandels in Asien ist dramatischer und rasanter als in jeder anderen Epoche oder Region der Welt.Auf dem größten Kontinent der Erde leben derzeit rund 3,8 Milliarden Menschen, schon jetzt stellen sie über 60 Prozent der Weltbevölkerung. Die Schere zwischen Arm und Reich wächst dort rasant, dazu kommen massive Umweltzerstörung, politische Probleme sowie zögerliche Fortschritte bei der Demokratisierung und im Kampf gegen die Korruption. Klimawandel und Rohstoffmangel verschärfen die Situation. Asien - und damit die Welt - steht vor enormen Herausforderungen: Wird in dieser dynamischen Wachstumsregion die politische Entwicklung weiter mit der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte Schritt halten können?Im Jahr 2030 werden nach Berechnungen der UNO rund 8,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben, zwei Drittel davon in Asien. Ostasien wird voraussichtlich bis 2030 als wirtschaftlich erfolgreichster Teil Asiens die geringste Wachstumsrate aufweisen. Südostasien wird das Mittelfeld bilden, und das wirtschaftlich später gestartete Südasien unter Führung von Indien wird die höchsten Wachstumsraten verzeichnen. Eine regelrechte Bevölkerungsexplosion droht bestehende Gegensätze noch zu verschärfen und den Kontrast zwischen einzelnen Ländern zu verstärken. Es zeichnet sich ab, dass sich der Nationalismus vertieft und sich die Vermögensschere weiter öffnet. Bereits bestehende regionale Wirtschaftszentren wie Bangkok in Thailand und Jakarta in Indonesien werden an Bedeutung gewinnen. Die Urbanisierung wird sich weiter beschleunigen und die Spannungen zwischen Stadt- und Landbevölkerung zunehmen.Die daraus resultierenden Verluste an Agrarflächen werden die Frage der Versorgung dramatisch zuspitzen. Einkommensgefälle, Arbeitslosigkeit, steigende Zinsen, Ausbildungsdefizite, Konflikte zwischen notwendigen Militär- und Sozialausgaben könnten bis 2030 eskalieren und sich ausweiten. Umweltkatastrophen würden die Probleme zusätzlich vertiefen.Die bedrohlichsten Konflikte des 21. Jahrhunderts könnten die Konflikte der asiatischen Mächte werden, die global, also auch in Europa und Zentralasien direkt oder durch Stellvertreterkriege ausgefochten werden. Die alten und neuen Supermächte Asiens wie Indien, Indonesien und Japan beginnen sich bereits geschickt zu umkreisen, neue Allianzen einzugehen und neue Märkte zu erobern.Was kommt da also auf uns zu?I. Neue MächteEinführungWir leben in einer Zeit rasanten Wandels. Die Globalisierung und der damit einhergehende Aufstieg neuer Mächte bei gleichzeitigem relativem Abstieg der USA, Europas und Japans ist der Megatrend unserer Zeit. Der Fall des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges haben zusammen mit technologischen Entwicklungen zu einer enormen Beschleunigung der weltweiten Veränderungen geführt.Die globale Machtverschiebung ist gleichwohl kein Tsunami, sondern ein Prozess, der noch viele Jahre andauern dürfte, zugleich aber unaufhaltsam ist. Trotz relativem Machtverlust werden die USA noch längere Zeit Primus inter Pares bleiben. Dennoch nimmt der US-amerikanische Einfluss in der Welt seit einigen Jahren kontinuierlich ab. Für alle sichtbar ist dies im aktuellen Rückzug aus Afghanistan und zuvor aus dem Irak. Damit geht auch das "US-amerikanische Zeitalter" und mit ihm die alte Ordnung ihrem Ende entgegen, die geprägt war durch die beiden Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und den Kalten Krieg. Auch die Institutionen des so genannten Washington Consensus wie die Vereinten Nationen, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds verlieren an Einfluss. So konnte beispielsweise die von China vorangetriebene Gründung einer Asiatischen Infrastruktur Entwicklungsbank (AIIB) als neuer Wettbewerber von den USA nicht verhindert werden und findet regen Zulauf.Der Aufstieg Chinas und anderer neuer Gestaltungsmächte symbolisiert mithin den Beginn einer neuen Ordnung, deren genaue Umrisse aber erst allmählich erkennbar werden. China dürfte bis spätestens zum Ende dieses Jahrzehnts zur größten Volkswirtschaft aufsteigen und könnte auch bei den Verteidigungsausgaben bis 2025 mit den USA gleichziehen.Mit China steigt ein Staat in der weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Hierarchie auf, der sich in Konkurrenz zum Westen zu einem ordnungspolitischen Modell für andere Staaten entwickeln könnte. China hat in den vergangenen dreißig Jahren ein erfolgreiches Entwicklungs- und Modernisierungsmodell geschaffen, das autoritäre politische Führung mit staatlich beaufsichtigtem Kapitalismus kombiniert. Statt auf Marktwirtschaft setzen auch viele der Aufsteigerländer auf einen staatlich gelenkten Kapitalismus. Ihre Industriepolitik zeichnet sich durch die Dominanz von Staatsunternehmen und nationaler Champions aus. "Sovereign Wealth Funds", Subventionen und Kapitalverkehrskontrollen sowie Wechselkursmanipulationen sind die wichtigsten Mittel einer solchen Strategie. Eine solche Wirtschaftspolitik zeigt nicht nur in China, sondern auch in einigen anderen autoritär regierten Ländern positive Ergebnisse, sodass sich hier nur wenig Druck in Richtung Demokratisierung und gesellschaftspolitischer Teilhabe entwickelt.Nahezu alle neuen Gestaltungsmächte haben zudem im Zuge ihres wirtschaftlichen Aufstiegs ihre Verteidigungsausgaben erhöht und das Militär modernisiert. Vor allem in Asien dürften die wachsenden Militärausgaben einerseits wachsenden regionalen Rivalitäten geschuldet sein, andererseits stellen sie eine Reaktion auf den Einflussverlust der USA dar, verbunden mit Zweifeln an der amerikanischen Fähigkeit, für den Schutz seiner Bündnispartner zu sorgen.Viele der neuen Gestaltungsmächte orientieren sich an engen nationalen und allenfalls noch regionalen Interessen. Trotz wachsender globaler Interdependenz findet Institutionenbildung und politische Integration nur auf der regionalen Ebene statt. Darum dürfte die Zukunft durch eine multizentrische Welt gekennzeichnet sein.Neue Herausforderungen für Deutschland und EuropaDie globale Machtverschiebung kann zwar nicht verhindert werden, gleichwohl besteht aber für Deutschland und Europa die Möglichkeit, die dadurch entstehende neue Ordnung mitzugestalten. Es wird immer deutlicher, dass ein vereinigtes Eurasia die bisherige Hegemonie der USA in den Schatten stellen könnte.Rund drei Dutzend europäische Staaten, die effektiv über Land, See und andere Wege miteinander und mit Zentralasien verbunden und auf diese Weise auch mit anderen asiatischen Ländern in Kontakt sind, würden mit Abstand den weltweit größten Handelsraum bilden. Ein einheitlicher Binnenmarkt, ausdifferenzierte und arbeitsteilig agierende Industrien und moderne Logistik würden diesen Raum, der Russland beinhaltet, unabhängig machen von den USA. Eurasia ist somit ohne Zweifel die wichtigste und größte sowie komplexeste geografische Region der Welt. "Connectivity" ist deshalb das neue Zauberwort für die asiatischen und europäischen Nationen.Das Bündnis des Asia-Europa Meeting (ASEM) ist ein Anfang. Bereits existierende Mitglieder der ASEM hegen visionäre Pläne, wie zum Beispiel den Ausbau der Infrastruktur, den Masterplan der Asian Connectivity sowie die "One Belt One Road" (OBOR)-Initiative der Chinesen.Es ist also ein neues Kapitel der Kooperation zwischen Asien und Europa angebrochen. Das Potenzial ist gewaltig - jedoch auch die Risiken durch mögliche Störfälle sind riesig.Wie Asiens Aufstieg Deutschlands Zukunft prägen wirdAsien wird das 21. Jahrhundert entscheidend beeinflussen. Die rapide Entwicklung vor allem in China und Indien verändert das globale Machtgefüge. Egal ob im Arbeitsmarkt, der Migrationspolitik, bei der Ressourcensicherheit oder im Wettbewerb um Talente: Die Bewältigung der großen deutschen Zukunftsaufgaben hängt maßgeblich von Ereignissen und Entscheidungen in Asien ab. Um die richtigen Antworten zu finden, brauchen alle Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Deutschlands ein solides Verständnis der Ursachen und Folgen der Entwicklung Asiens, denn das asiatische Jahrhundert wirkt sich in vielen Bereichen aus. Die Entwicklung von mehr Asienkompetenz und die Entwicklung und Umsetzung einer Asienstrategie sind für Politik und Wirtschaft alternativlos.Asien ist zum Motor der Weltwirtschaft geworden, und viele asiatische Volkswirtschaften wachsen mit hohem Tempo und werden zunehmend komplexer. Damit gehen jedoch auch gesellschaftliche Probleme einher, die sich ebenfalls verstärken: Fast alle asiatischen Gesellschaften befinden sich im Auf- und Umbruch und werden durch tiefgreifende Transformationsprozesse verändert. Die soziale Ungleichheit und damit die sozialen Fliehkräfte werden größer. Deswegen gibt es in vielen asiatischen Ländern zunehmend Spannungen und Konflikte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt, aber auch die politische Stabilität beeinträchtigen können.Für Deutschland ist insbesondere mit China ein formidabler Wettbewerber auf den Plan getreten, der die deutschen Paradedisziplinen durcheinanderwirbeln wird. China will bis Mitte des Jahrhunderts eine industrielle Supermacht werden - besonders bei der Digitalisierung und Automatisierung der industriellen Fertigung. Die Innovationsfähigkeit und das Technologieniveau der fertigenden Industrie sollen schlagartig erhöht werden. Elektronik sowohl von der Hardware- als auch von der Software-Seite zählt zu den Stärken Chinas; die Digitalisierung der Industrie, in Deutschland gern unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" gefasst, wird hier also vorangetrieben.Dennoch wiegen sich Teile der deutschen Wirtschaft in falscher Sicherheit und verweisen darauf, dass zum Beispiel die chinesische Automobilindustrie nach diversen Rückschlägen noch immer hinterherhinkt und nicht mit der deutschen mithalten kann. Man sollte jedoch nicht vergessen, wie in den siebziger Jahren japanische Autos belächelt wurden, was sich in den achtziger Jahren mit koreanischen Autos wiederholte. Beide Länder lernten schnell und wuchsen zu globalen Automobilmächten heran. Es gibt keinen Grund, warum sich das nicht in China wiederholen sollte. Auch für andere Bereiche wie Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt und Biotechnologie ist dies vorstellbar.Bereits heute sind chinesische Smartphones von Huawei und Laptops von Lenovo Weltspitze. Von 2013 bis 2015 meldete China deutlich mehr Patente an als Deutschland und die USA zusammengenommen. Mögen diese hinsichtlich ihrer Qualität im Augenblick nur zum Teil Weltmarktstandard sein, so sind sie im Gegensatz zu den japanischen Massenanmeldungen in den achtziger Jahren jedoch deutlich innovativer. Und das ist erst der Anfang! Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stiegen in China von 30 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 auf 200 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.Einschränkend muss erwähnt werden, dass nur 5 Prozent der chinesischen Patente gleichzeitig in den USA und Europa eingereicht werden. Zudem hat sich gezeigt, dass erfolgreiche Innovationen in China in der Regel nicht im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Forschung und Technologie stehen, sondern mit nicht-wissenschaftlichen Abläufen in der Wirtschaft und zum Beispiel die Effizienz der Verwaltung, den Kundendienst und das Produktdesign betreffen.Daraus jedoch abzuleiten, dass China noch eine weite Strecke vor sich hat auf dem Weg zu einem Innovationsland, ist aber voreilig. Die Kombination von systematischer Innovationspolitik, die sich abzeichnet in der staatlichen Gründung von Hunderten von exzellenten Hochschulen und Forschungszentren, und finanzieller Unterstützung aus dem wachsenden privaten Sektor, führt aufgrund der schieren Masse der Absolventen und der Institute zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit wissenschaftlichen Fortschritts.Das Paradebeispiel ist die Anzahl der Ingenieure: In Deutschland treten pro Jahr rund 70 000 Ingenieure in den Arbeitsmarkt ein, in China sind es rund 700 000. Selbst wenn nur die Hälfte dieser 700 000 Weltmarktniveau erfüllen sollten, sind sie eindeutig in der Mehrheit. Trotz steigender Sozial- und Lohnkosten werden auch künftig Produktionskostenvorteile weiterhin bestehen bleiben: Somit ist die Gefahr groß, dass Produkte von ähnlicher Qualität wie in Deutschland in doppelter Menge zum halben Preis in China produziert und von dort exportiert werden können.Die erfolgreiche Attacke auf die deutschen Vorzeigebranchen Maschinenbau und Automobilbau ist bereits im Gange. Der chinesische Maschinenbau wächst seit einigen Jahren mit gesunden 4 bis 5 Prozent pro Jahr, die Industrialisierung der Landwirtschaft sorgt für einen anhaltend hohen Bedarf an Agrar- sowie Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Zugleich schreitet die Entwicklung zu einem modernen Industriestandort mit großem Tempo voran.Deswegen ist es umso wichtiger, dass deutsche Unternehmen, die im Maschinen- und Anlagenbau erfolgreich sind, ihren chinesischen Kunden nicht nur langlebige Produkte verkaufen, sondern ebenso erstklassige After-Sales-Services im Angebot haben. Es versteht sich von selbst, dass die Produkte dem lokalen Markt angepasst, also weder overengineered noch veraltet sind.Was Elektrofahrzeuge angeht, wurde Deutschland schon 2015 von China überholt. Nach den Plänen der chinesischen Regierung sollen im Jahr 2020 rund fünf Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen Chinas rollen. In keinem anderen Politikfeld hat der Fünfjahresplan so konkrete Ziele festgeschrieben wie im Umweltbereich. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung des Schadstoffausstoßes, sondern um eine umfassende Verbesserung der gesamten Lebensqualität, insbesondere die Reduzierung bis hin zur Eliminierung von Verschmutzung von Luft, Böden und Gewässern. Die Politik der Regierung wird sich in den nächsten Jahren in diesem Punkt eher noch intensivieren. Und noch haben chinesische Unternehmen einen technologischen Rückstand.Die Größe des Landes und die Größe der Probleme bergen deshalb - zur Zeit! - enorme Chancen für deutsche Firmen, die Umwelttechnologie, erneuerbare Energien und Reinigungstechnologie anbieten können. Filteranlagen, Sensoren, Wasseraufbereitungsanlagen werden langfristig in großer Menge gebraucht werden. Die Chancen für deutsche Unternehmen in China sind darum trotz aller Herausforderungen weiterhin gut.Doch auch die zweitgrößte Wirtschaft Asiens Japan bietet Möglichkeiten. Ähnlich wie Deutschland ist Japan eine Wissensgesellschaft und eine stabile Demokratie - sowie zudem die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. In den letzten Jahren stand Japan im Schatten des Wachstums von China und Indien. Doch die Bemühungen Shinzo Abes, der mit seinen drei Pfeilen der Abenomics die Wirtschaft wieder beleben will, verbunden mit den anstehenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 sind ein Grund, das Land wieder mehr ins Auge zu fassen. Nach wie vor investiert Japan stark im Ausland, deutlich mehr zum Beispiel als China und Südkorea. Die japanische Wirtschaft hat sich intensiver globalisiert, und insbesondere in Asien hat Japan Gas gegeben, um Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit seiner hoch entwickelten Wirtschaft zu sichern, deren Rückgrat wie in Deutschland die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind.Seit Fukushima 2011 ist Japan eher bereit, erneuerbare Energien einzusetzen. Gleichzeitig wird massiv in Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien investiert. In den Bereichen alternative Energien und Elektromobilität ist Japan auf Augenhöhe mit Deutschland. So wundert es nicht, dass die beiden Regierungen eine engere Zusammenarbeit beim Thema Industrie 4.0 insbesondere in den Bereichen Standards, Datensicherheit und der Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen anstreben. Dies war auch das Motto der CEBIT 2017 in Hannover, bei der Japan das offizielle Partnerland war.Für deutsche Unternehmen gibt es vor allem Chancen auf interessante Drittmarktgeschäfte, bei denen sie zusammen mit japanischen Unternehmen in Asien aktiv werden können. Hierbei helfen eine ähnliche Mentalität, ein hohes Qualitätsbewusstsein und Zuverlässigkeit. In Branchen wie Industrie 4.0, erneuerbare Energien, Medizintechnik und Umwelttechnologien gibt es mithin gute Chancen für deutsche Unternehmen.Die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens, Indien, hat zwar einige hausgemachte Probleme, doch bietet sie auch viel Potenzial, zumal sie mittlerweile schneller wächst als China und 2025 China als bevölkerungsreichstes Land der Erde ablösen wird.Wirtschaftlich gesehen zählt der indische Subkontinent zu den ärmsten Regionen Asiens und trägt nur etwas über 10 Prozent zur gesamtasiatischen Wirtschaftsleistung bei. Die Wirtschaftskraft pro Kopf liegt damit nur etwas oberhalb des Niveaus von Afrika, und das BIP pro Kopf in Indien beträgt nur knapp ein Drittel des chinesischen Wertes.Allerdings weist die Region seit einigen Jahren eine ausgesprochen hohe Wachstumsdynamik auf. Südasien hat dabei die gesündeste Bevölkerungsstruktur aller asiatischen Regionen, eine wichtige Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum.

Inhalt

InhaltEinleitung 9I. Neue MächteEinführung 14Neue Herausforderungen für Deutschland und Europa16Wie Asiens Aufstieg Deutschlands Zukunft prägen wird 16China Inc. - von der Weltfabrik zur globalen Supermacht 24Der neue Kaiser von China 24Hard Power 29Soft Power 56Smart Power 57Chinas neue Ära 60Incredible India - Karma und Kaste in the Modi 63India Shining - die Kongresspartei unter Manmohan Singh bis zur Wahl von Narendra Modi 2014 66Modis Traum: Großmacht Indien, wohlhabend und sauber71Hard Power 73Soft Power 87Smart Power 88Japan Inc. 2.0 - Olympiade 2020 und Abenomics 99Die drei Pfeile der Abenomics 101Abes Traum 104Hard Power 106Soft Power 117Smart Power 119Korea Inc. - zwischen Wiedervereinigung und Atomkrieg 123Träumen Kim und Moon das Gleiche, wenn sie von Wiedervereinigung sprechen? 128Hard Power 130Soft Power 138Smart Power 140Die Tiger Südostasiens - sind sie noch auf dem Sprung? 145Die historische Entwicklung 146Die ASEAN-Staaten 151Indonesien - das neue Indien? 155Malaysia 164Die Philippinen 167Myanmar 171Vietnam - das neue China 173Singapur 181ASEAN und die EU 184II. Neue MärkteEinführung 190Die Seidenstraßen-Initiative 194Leibniz' Traum 196Chinas dritter Weg 197Neue Seewege 208Digital God - Wandel im Handel 210China: digitale Supermacht 214Entwicklungen im Handel 219Green (R)Evolution - wird China grüner als Greenpeace? 225Umweltherausforderungen 227Grüne Wachstumschancen 229Chinas Maßnahmen zum Umweltschutz 231Rohstoffe, Ressourcen und der Wettlauf zum Mars 234Rohstoffe und Ressourcen 234Mission to Mars - ein gemeinsamer Traum für den Superorganismus Menschheit 245Neue Methoden - Industrie 4.0 und Additive Manufacturing 249Fabriken aus dem 3-D-Drucker, Roboterrestaurants und andere neue Methoden 249Industrie 4.0 und das Internet of Everything 254Organe aus dem 3-D-Drucker und synthetische Biologie 258III. Neue MenschenEinführung 262Kulturrevolution 2.0 - Mao und der neue Sozialismus 264"Neue Planwirtschaft" 264"Arbeit" im neuen Sozialismus 269Konfuzianismus 2.0 - Rückbesinnung und Zukunftsvision 272Der Neokonfuzianismus als gesellschaftliche Klammer 272Werte und Wirtschaft 278König Kunde, kleine Kaiser - Demografie und Urbanisierung 282Demografie in Asien 285Uralte Metropolen und Megacitys von morgen 287Smart Life 2030 292Smart Living 293Künstliche Intelligenz 298EURASIA - "ASEAN plus" versus "EU minus" 307Herausforderungen für die EU 308Alte Wege, neue Ziele? 310Epilog 315Literatur 318Register 322

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