Beschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Einführung der Grundschule für alle Kinder zu Beginn der 20er Jahre stellen der Schulanfang und die Gestaltung des Unterrichts in den ersten zwei Schuljahren eine besondere pädagogische Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer dar. In dieser Zeit gewinnt das Kind in der neuen schulischen Lebenswelt erste Eindrücke vom Leben und Lernen unter den Bedingungen der Institution Schule. Die besondere Bedeutung des Schulanfangs resultiert daher, dass in dieser Phase die persönlichen Einstellungen des Kindes zu Schule und Lernen nicht nur entstehen, sondern seinen gesamten weiteren Lebenslauf wesentlich prägen. In den letzten Jahren hat sich der Blick mehr und mehr vom schulgerechten Kind hin zur kindgerechten Schule verschoben. Mit meiner Arbeit möchte ich die Notwendigkeit für ein verändertes Verständnis der Schuleingangsphase aufzeigen. Der für einen kindgerechten Schulanfang und Anfangsunterrichts bedeutsame zeitliche Rahmen beginnt etwa ein halbes Jahr vor der Einschulung und endet nach dem zweiten Schuljahr. Spätestens seit den wenig erfreulichen Ergebnissen der internationalen Vergleichsstudie PISA werden in Deutschland lautstark Veränderungen und Reformen des Erziehungs- und Bildungswesens gefordert. Da der Anfang der Veränderungen an der Basis ansetzen muss, sind speziell der Kindergarten und die Grundschule in den Mittelpunkt der Diskussionen gerückt. Im neuen Jahrtausend wird nach jahrgangsübergreifenden Klassen sowie individueller Förderung der Kinder ohne Hürden und Selektion verlangt. Im Zentrum der Gespräche stehen der Schulfähigkeitsbegriff, die Übergangsgestaltung und die neue Schuleingangsphase. Aber wie kann ein kindgerechter Schulanfang eigentlich verwirklicht werden? Welche Voraussetzungen bringen die Kinder in den Anfangsunterricht mit? Welche Aspekte zeichnen die heutige Kindheit aus? Auf welchen gesetzlichen Grundlagen basiert das Einschulungsverfahren? Was verstehen wir unter Schulfähigkeit, wie hat sich der Begriff entwickelt und wodurch wurde er beeinflusst? Was bedeutet die neue Schuleingangsphase und wie kann sie umgesetzt werden? Welche Möglichkeiten gibt es, den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, im Sinne des Kindes zu gestalten? Wie können alle Kinder am Schulanfang bestmöglich begleitet und gefördert werden und wie kann ein gelungener Anfangsunterricht aussehen? In der vorliegenden Arbeit beabsichtige ich, über solche und ähnliche Fragen Aufschluss zu geben.
Autorenportrait
Julia van Risswick studierte Lehramt für die Primarstufe an der Universität Essen und erwarb dort im Jahr 2005 das Erste Staatsexamen. In ihrer gesamten Studienzeit arbeitete sie für die Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien in Mülheim und erteilte Sprachkurse für ausländische Vorschulkinder. Seit Februar 2006 ist sie als Lehramtsanwärterin an einer Grundschule in Essen-Altendorf tätig.