Graphic Novels sind ein Genre, an das ich mich bis jetzt noch nie heran gewagt habe. Mit „Ein Sommer am See“ war es anders: Das Cover, die Zeichnungen … ich wollte es einfach unbedingt lesen! Und ich wurde nicht enttäuscht. Doch erst kurz zum Inhalt: Rose und Windy sind Ferienfreundinnen seit Rose fünf ist. Jeden Sommer machen ihr Familien Urlaub in Awago Beach. Auch diesen Sommer. Doch etwas hat sich verändert, Rose fühlt sich zu alt zum Spielen, ihre Eltern streiten sich nur noch, und sie interessiert sich auf einmal mehr für die beiden Jungen, die im Dorfladen arbeiten.
Man begegnet vielen beeindruckenden Einzelseiten, die wahnsinnig detailreich gezeichnet sind. Ob es sich dabei nun um Waldkulissen handelt oder um Rose, die auf ihrem Bett lümmelt – Jillian Tamaki begeistert mit großen Aufmachungen.
Zugleich besticht die Graphic Novel mit einer Schlichtheit an Panels und wirkt daher nie aufdringlich oder überlaufen. Das gilt auch für die Sprechblasen und den allgemeinen Texteinsatz, wodurch die Atmosphäre, die beim Lesen entsteht, unterstützt wird.
Mariko Tamaki erzählt eine packende Geschichte rund um das Erwachsenwerden. Es fiel mir von Anfang an leicht, mich mit Rose zu identifizieren. Sie steht für das, was jeder einmal durchmacht, wenn er/sie zwischen den Grenzen der Kindheit und des Erwachsenenlebens steht. Rose ist noch unerfahren und tauscht sich daher mit ihrer – ebenso unerfahrenen – Freundin Windy aus, um dem Erwachsenendasein auf die Sprünge zu kommen.
Das zeigt sich vor allem durch ihre Gespräche über Sexualität. Aufklärung ist ein relevanter Aspekt in der Erzählung. Aber auch die Themen Depression, Adoption, Fehlgeburt und Ehekrach spielen eine Rolle.
„Ein Sommer am See hat mich rundum überzeugt. Das Tempo und die Erzähldynamik waren durchweg gelungen, sodass ich das Buch in einem Zug verschlungen habe.
Eine Rezension von Toni
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