Susanne Collins: Die Tribute von Panem X

Ich weiß noch ganz genau, wie ich im Vertretungsunterricht saß und heimlich versuchte den ersten Band der "Tribute von Panem"-Reihe zu lesen. Ich war so in die Geschichte vertieft, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie mich meine Lehrerin mehrfach angesprochen hatte und meine geheime Leseaktion aufgeflogen ist. Doch dann geschah das Unglaubliche: Meine Lehrerin sagte, dass, wenn eine Person so in ein Buch vertieft wäre, man sie aus keinem Grund stören dürfte. So wurden meine Lehrerin und ich Freundinnen und am Ende des Tages hatte ich den ersten Band dann auch tatsächlich durch. Das ist jetzt ein paar Jahre her, aber meine Neugier für die Story, auch wenn sie über die Zeit ein wenig an Leidenschaft verloren hatte, durfte mit diesem Teil endlich wieder aufflammen. So wie das Mädchen, das in Flammen steht (kleiner Insider-Witz).
Dieser Teil ist keine Fortsetzung, sondern ein Rückblick zu den 10. Hungerspielen und darüber hinaus. Und der Protagonist ist kein Unbekannter. Es ist niemand geringeres als Coriolanus Snow, den wir nur all zu gut als den grausamen, nach Rosen riechenden, Präsidenten aus den ersten zwei Teilen kennen. Nur dass Coriolanus zu den 10. Hungerspielen erst 18 Jahre jung ist. Die einst renomierte Familie Snow steht vor den Ruinen ihres Lebens. Nach außenhin bewaren sie ihren Schein, aber nach innen fällt alles zusammen. Um sich also die Kosten für sein Studium zu ermöglichen, nimmt Coriolanus an dem Mentoren-Programm für die Tribute teil. Jeder Tribut kriegt eine(n) Schüler/in der Akademie als Mentoren/in zugewiesen. Wenn der Tribut gewinnt, bekommt nicht nur der Tribut, sondern auch der/die Mentor/in ein gewaltiges Preisgeld, welches die Familie Snow retten könnte. Doch dann bekommt er die weibliche Tributin aus Distrikt 12 zugewiesen. Lucy Gray. Er ist sich sicher, jemand will ihn mit Absicht sabotieren. Doch dann ist Lucy Gray und ihre maßgebende, alles verändernde Stimme ganz anders als erwartet. Und mit einem Mal kommt doch etwas wie Hoffnung auf. Und wie seine Familie so schön zu sagen pflegt: Snow landet immer oben.